Für immer und ewig miteinander verbunden: Die Bedeutung der Eheringe

Eheringe sind in erster Linie ein hübsch anzusehendes Schmuckstück, das die Liebe zwischen zwei Menschen verkörpert. Doch in der Vergangenheit hatte der Ring noch eine wesentlich weitreichendere Bedeutung, die heute allerdings in Vergessenheit geraten ist. Diese bewegte Geschichte ist Grund genug, sich näher mit der Historie des Eherings zu befassen.

Weise Worte von Papst Nikolaus

Die offizielle und kirchliche Bedeutung des Eherings beschrieb Papst Nikolaus schon im Jahre 855 mit folgenden Worten: “So wie der Ring keinen Anfang und kein Ende hat, so soll die Beziehung und der Bund mit Gott ewig wären”. Diese Worte stehen für die symbolische Bedeutung des Rings, zu der ein kleiner Funke Aberglaube ganz gewiss dazu gehört.

Die Bedeutung des Eherings geht bis aufs frühe Altertum zurück

Die Anfänge des Eherings reichen bis ins frühe Altertum zurück. Damals vertraten Menschen die Ansicht, dass ein Ring Beständigkeit und Unendlichkeit symbolisiere. Die Ägypter und Römer gingen davon aus, dass über den linken Ringfinger direkt eine Ader bis zum Herzen verläuft. Damit sei ein Ring das ideale Zeichen für die Liebe. Bis heute hat sich nichts an der Situation geändert, dass die Menschen Trauringe wie schöne Eheringe in Gold an ihrem Ringfinger tragen. Während die meisten Brautpaare in Deutschland die rechte Hand mit dem Ehering verzieren, ist es in den meisten Ländern üblich, den Trauring an der linken Hand zu tragen.

Ein Ehering als Versicherung

In der Vergangenheit glich der Ring wie einer Versicherung. Einerseits sahen Brautpartner darin eine Möglichkeit, die Braut oder den Bräutigam an sich zu binden. Andererseits wurde ein Ehering als finanzielle Absicherung betrachtet. Der Verlobungsring signalisierte außerdem die Finanzkraft des zukünftigen Partners. Während des 13. Jahrhunderts wurden Ringe dann auch erstmals in kirchliche Zeremonien eingebunden. Seitdem werden in Kirchenschriften zwei Ringe präsentiert, die eng ineinander verschlungen sind. Es heißt, diese Ringe könnten nur voneinander getrennt werden, falls einer davon abbricht. Getreu dem Motto “bis dass der Tod euch scheidet …” steht der Ehering somit für Ewigkeit. Die geschlossene, kreisrunde Formgebung symbolisiert die ewige Verbundenheit des Brautpaars, das sich vor dem Traualtar mit der Übergabe der Ringe Treue schwört. Der Ring verkörpert die Verbindung zweier Menschen. Außerdem soll dieses Schmuckstück verheiratete Partner auch in Krisenzeiten daran erinnern, sein Gegenüber zu lieben und zu schätzen.

Die Liebe soll so endlos wie der Ring sein

Eines der berühmtesten Zitate aus der Bibel lautet: “Die Liebe hört niemals auf”. Auch heute werden diese Worte häufig bei Trauungen verwendet. Weitere Bräuche rund um diesen Schmuck besagen, dass Eheleute den Ring niemals abnehmen dürfen. Andernfalls verliert der Ring an Wärme und Leben – ebenso wie die Liebe. Zudem beweist der Trauring bereits beim Anstecken, wer in einer Ehe der dominante Part ist. Denn bleibt ein Ehering am mittleren Teil des Fingers bei der Braut stecken, hat die Ehefrau angeblich das Sagen. Gleitet das Schmuckstück hingegen problemlos über den Finger, hat der Ehegatte in der Beziehung die Hosen an.

Eheringe gravieren lassen

Heutzutage erfreuen sich schmale und klassisch schöne Eheringe aus Gold besonders großer Beliebtheit. Eine Gravur verleiht dem Symbol der Liebe seine Einzigartigkeit. Inzwischen gibt es sogar mehrere Schmiedewerkstätten, in denen die zukünftigen Brautleute durch Unterstützung fachkundiger Experten ihre Trauringe in Eigenregie entwerfen und anfertigen können. Spätestens mit dieser Idee wird gewiss jeder verstehen, was mit den Worten “seines eigenen Glückes Schmied” gemeint ist.

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